Wir wissen alle: Der Markt ist übersättigt. Oft haben wir als Unternehmen oder Organisation zwar einen soliden Kern an treuen Interessierten, aber es gestaltet sich als schwierig, neue Kundinnen und Kunden, Mitglieder, Spender*innen zu gewinnen. Die Akquisition wird immer mehr zum Spiessrutenlauf zunehmender Herausforderungen und schmerzendem ROI.
Und die Gretchenfrage bleibt: Welches sind die richtigen Kanäle, um meine Zielgruppe anzusprechen? Doch starten wir mal klassisch: Schliesslich ist Direct Marketing in Form eines Mailings per Post immer noch zweitstärkste Kraft, wenn es um Werbung in der Schweiz geht. Erstaunlich, nicht? Im digitalen Zeitalter sind adressierte und unadressierte Mailings, sowie Geschäftspost keine 3% hinter digitaler Werbung im Netz (91.1% zu 88.6% Quelle: MACH Strategy Consumer Stuide 2022). Und doch sehe ich, dass man sehr schnell in Silos denkt. Entweder klassisch (kein Papier – kein Geld) oder dann «Wir müssen digital fahren, weil es alle tun». Doch da fehlt mir der Gedankensprung, die Werbemittel integral zu nutzen. Die Abteilungen sind nur allzu oft getrennt, klassische Werbung zum einen, digitale Kanäle zum anderen. In dem zunehmend dynamischen Umfeld, birgt diese Aufteilung Risiken in der Markenführung und Wirkungskraft der Massnahmen.
Papier ist und bleibt geduldig
Der Vorteil von Papier: Es ist geduldig. Und zwar nicht im ursprünglichen Sinn des Wortes, dass man egal was darauf drucken kann. Nein! Es bleibt in physischer Form auf dem Pult des Interessenten, der Interessentin liegen. Es bleibt da. Egal, ob dieser/diese aus dem Haus geht, Freunde besucht, sich um die Familie kümmert, wenn er/sie das Mailing nicht wegwirft, liegt es da und übt sich in Geduld, bis es wieder betrachtet wird. Nicht zu vergleichen mit einem Post im Facebook Feed, der flüchtig bald wieder verschwindet und schlussendlich, selbst wenn man ihn sucht, nur schwer wiederzufinden ist – aus den Augen aus dem Sinn.
Es ist wie in der Liebe, wir wollen umworben sein

Es ist wie in der Liebe, wir wollen umworben sein, bevor wir uns auf eine Beziehung einlassen. Kaum jemand fragt seine Traumfrau, seinen Traummann am ersten Date, ob sie/er ihn heiraten möchten. Wir wollen mehr über unser Gegenüber wissen, wollen die Beziehung aufbauend angehen. Bei der Beziehung zwischen Marke und Interessent ist dies nicht anders.
Es ist im Grunde gar nicht zu schwer: Involvieren wir die Interessentinnen und Interessenten in spannende Geschichte (siehe Storytelling). Bevorzugt mit der Contentform Nummer 1, einem Video. Authentisch, direkt, spannend, teilbar. Bauen wir die Geschichte vor der Geschichte auf. Und ich betone hier nochmals (vergleiche Kontinuität): Bei Dates zwischen Menschen ist dies nicht anders. Es ist wie in der Liebe.
Nutzen wir doch im Marketing Sozial Media fürs Umwerben. Mehr als die Hälfte der Schweizer haben einen Facebook Account, 30- bis 39-Jährigen (870’000). Selbst die Zielgruppe 50+ ist da gut vertreten (900‘000). Da lohnt sich ein «Pre-Call» und steigert aus meiner Erfahrung die Resultate wesentlich. Die kann auch per Newsletter sein. Beginnen wir es integral zu sehen! Erst dann entsteht Omnichannel Marketing at it’s best! Simple, oder`?